Freitag, 23. Dezember 2011

Türchen 23

23 - Ein Song, den du als 'dein Lied' bezeichnen würdest




Angefangen hat alles damit, dass es das erste Lied war, dass ich von My Chemical Romance überhaupt gehört hab. Es war nicht das Lied, das mich dazu brachte, mich mit der Band mehr auseinanderzusetzten - den Part übernahm Na Na Na -, aber es war der Anfang. Ich hab das Lied immer verdammt gern gehört, vor allem als F sich The Black Parade kaufte und ich somit das ganze Album hatte. Aber damals war es einfach nur ein Lied.
Bis eine meiner bisher schlimmsten Phasen überhaupt angefangen hatte. Ich weiß nicht, wie es dazu kam, was passierte oder warum ich so abrutschte, aber keine Ahnung, irgendwann Anfang dieses Jahres (ich glaube, es war ca. im Februar?) ging's mir wahrlich beschissen. Und das nicht nur ein paar Tage, sondern wochenlang. Nicht einmal F konnte mich da richtig herausreden - ich war einfach.. verdammt.. keine Ahnung, wie ich's beschreiben soll. leer, kaputt, fertig, voller Zweifel. 'When you look in the mirror and don't like what you see' aus MCR's The End. war kein leerer Satz, den ich mir einfach so dachte, wenn ich übermüdet in der Früh vorm Spiegel stand.
An einem Abend war's am schlimmsten. Ich will so persönliche Sachen eigentlich nicht im Internet schreiben, sollte ich vielleicht dazusagen. Ich bin vor allem kein Mensch, der in solchen Situationen mit wem redet oder sich einfach ausheult. Ich kann nur aus einem einzigen Grund richtig weinen, und das ist körperlicher Schmerz. Sonst... nicht mal bei Todesfällen. Es geht einfach nicht. Ich fress sowas in mich rein, und such da nicht selten die Schuld und alle Fehler bei mir selbst. Ich war nie ein besonders unglücklicher Mensch, trotz allem Scheiß, den ich durchgemacht hab. Und das ist nicht wenig. Aber an dem Abend wollte & konnte ich einfach nicht mehr.
Manche Leute rechnen jetzt vielleicht damit, dass ich einen Selbstmordversuch gemacht hab. Aber nicht mal das konnte ich. Als ich in der Nacht dann im Bett gelegen bin, hab ich irgendwie zittrig meinen iPod genommen, und der hatte irgendwie ein kleines technisches Problem, sprich er hat irgendein Lied von Muse angezeigt, aber was andres gespielt. Und zwar den Anfang von Welcome to the Black Parade. Und.. keine Ahnung. der Song hat was geändert. und ich hab mich geändert, in der Zeit darauf, bis jetzt immer weiter. Mit dem Lied, das, so kitschig es klingt, immer da war, wenn ich irgendwas gebraucht hab. Auch wenn's nur ein riesiger Tritt in die richtige Richtung war.
Ich denk ehrlich gesagt nicht so oft an die Zeit damals zurück. Aber... das Gefühl ist immernoch da, wenn ich WttBP höre. Dieses Gefühl, das einem einfach die Kraft gibt, man selbst zu sein. Die Gänsehaut, die ich jedes Mal krieg, wenn ich die ersten paar Töne von dem Lied höre, und die erst drei Lieder später wieder komplett weg ist.
Do or die, you'll never make me. Because the world will never take my heart. Go and try, you'll never break me. We want it all, we want to play this part. I won't explain, or say I'm sorry. I'm unashamed, I'm gonna show my scar. Give a cheer for all the broken - listen here, because it's who we are.




Also, ich kann sagen, dass das Lied mein Leben gerettet hat. Ihr müsst mich nicht verstehen, aber da ist dieses Gefühl, wenn ich nur den Titel höre, eine einzige Textstelle irgendwo lies. Ich hab ehrlich keine Ahnung, wo ich heute wär, wenn das Lied damals nicht gewesen wär und ich nicht zu wenig Arsch in der Hose hätt, eine scharfe Klinge auch nur in die Nähe meiner Haut zu bewegen.
Der Post soll nicht aufmerksamkeitssuchend sein. Mir egal, was ihr drüber denkt. Aber es ist meine Geschichte zu dem Lied. Meinem Lied.


Love,
Lina

2 Kommentare:

  1. Danke Gee, jetzt hab ich mir vorstellen müssen, wie es wäre wenn es dich nicht mehr geben würde und hab fast heuelen müssen :'( und ich heul echt nicht oft aber ein Leben ohne dich wär einfach nur scheiße, das muss ich schon sagen und da bin ich dann echt froh, dass du auf den einen Abend WttBP gehört hast.

    Kisses
    Scar

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  2. Anderes Lied, andere Geschichte, aber das bist du, und das ist ein Teil von dir, ein Moment den du nie mehr vergessen wirst. Und du kannst mir glauben, ich weiß wovon ich rede. Ich kanns so nachvollziehen. <3 Der Text hat mich so berührt wo du hier geschrieben hast. Weil ich da auch ähnlich wie du ticke, ich kann auch nicht einfach mal mir nichts dir nichts sagen, 'Ey mir gehts scheiße, kann ich mit dir darüber reden?' ich behalte das auch immer lieber für mich und versuche selbst das Problem zu lösen oder mit der Situation selbst fertig zu werden... und gerade in dem Alter wo (du und ich auch noch drin sind) man selbst nicht weiß wo man hinsoll und hingehört, ist Musik eine der unverzichtbarsten Hilfen die's gibt. <3

    Ein Tag, ein Moment, ein Klang, ein Wort kann so viel verändern...

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